Statiker gab grünes Licht - Mieter durften in ihre Wohnungen
Aufatmen an der Bachstraße 24: Nachdem Statiker Torsten Paczulla zusammen mit Vertretern der Stadt Iserlohn das Haus gründlich unter die Lupe genommen hatte, gab er das Gebäude für die Mieter wieder frei, die am Mittwochvormittag in ihre Wohnungen zurück konnten.
Zur Sicherheit setzte der Statiker aber an der Kellerdecke und den -wänden noch Gipsmarken. Ein Bewohner erkärte sich bereit, diese Marken täglich zu kontrollieren, ob sich nicht doch Risse darin zeigen. Weiterhin wurden die Stützen, die die Außenwand sichern, noch nicht entfernt.
Zuvor war vor dem Haus das Erdreich entfernt worden, um die Ursache zu erforschen, warum das Wasser des Erbsenbaches am Dienstag nach dem Starkregen für die Überflutung gesorgt hatte. Schnell war klar: Ein Ast, Geröll, ein Pullover und Plastikteile hatten sich in dem Gewölbe, wahrscheinlich begünstigt durch zwei Leitungen, die mittig im Gewölbe unterhalb des Deckels verlegt worden waren, festgesetzt und so für den Rückstau verantwortlich. Nach Aussagen von Anwohnern soll es sich dabei um eine Gasleitung und Telekom-Leitung handeln, die eigentlich unter dem Gewölbe oder oberhalb des Deckels hätten verlegt sein müssen. Im Gespräch mit der Heimatzeitung widersprach Paczulla dieser Einschätzung, da Gas- und Telefonleitungen eigentlich von der Straße zum Haus geführt werden. Seiner Einschätzung nach handelt es sich um Leitungen, deren Funktion nicht geklärt ist. Das bestätigt Jörg Michutta von der Abteilung Stadtentwässerung bei der Stadt, der zum Termin am Mittwoch auch Vertreter der Stadtwerke und der Telekom eingeladen hatte. „Es wird intensiv geprüft, was es für Leitungen sind und wer dafür verantwortlich ist, dass sie nicht fachgerecht verlegt wurden. Fest steht, dass die Leitungen nicht neueren Datums sind, sondern dort schon seit 30 oder 40 Jahren liegen“.
Die Nacht hatten die Bewohner des Hauses entweder bei Bekannten oder im Hotel Peiler verbracht. Eigentlich sollten sie in städtischen Notunterkünften untergebracht werden, das aber kam für den Vermieter nicht in Frage, er sorgte für das Hotel.
Informiert durch den Internetauftritt der Heimtzeitung fuhr Pfarrer Hans Peter Marker am Dienstag umgehend zu den Mietern und lud sie zu Kaffee und zum Essen zu sich ein. Auch am Mittwochvormittag war Marker vor Ort, um sich nach dem Befinden der Mieter zu erkundigen. „Ich habe nur wenig geschlafen,“ sagte Ronald Kluttmer zur Heimatzeitung, „immer wieder ging mir die ganze Sache durch den Kopf.“ Er, wie auch alle anderen Mieter, hatte nur das, was sie am Leibe trugen, bei sich. Vor ihrer Evakuierung durften sie nicht noch einmal ins Haus, um das Nötigste zusammenzusuchen.
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