Feuerwehr-Besprechung - Einsatzzentrale stand im Mittelpunkt
Brandheiße Themen standen bei der Jahresdienstbesprechung der gesamten Feuerwehr auf der Tagesordnung: Der Fokus war auf das mögliche Aus der Einsatzzentrale an der Dortmunder Straße gerichtet. Ebenso deutlich wurde, dass die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr eine Wertschätzung von Seiten der Politik und Verwaltung vermissen.
Der Blick auf das vergangene und das neue Jahr fiel bei der Feuerwehr am Samstag im Audimax der Fachhochschule zum Teil sehr emotional aus. Schließlich ist das Gutachten, das der Stadt Iserlohn eine vergleichsweise teure Wehr bescheinigt und vom weiteren Betrieb der Einsatzzentrale an der Dortmunder Straße abrät, Ende 2011 veröffentlicht worden.
Leiter Christian Eichhorn unterstrich in seiner Ansprache einmal mehr die Bedeutung der Zentrale, dass „die 620 Angehörigen der Feuerwehr Iserlohn komplett dahinter stehen“. Und er präsentierte Zahlen: Die „Hilfsfristen“ - die Zeit zwischen Alarm und Erreichen des Einsatzortes - erreichen die Iserlohner zu 83 Prozent, vorgeschrieben sind 80 Prozent. Eichhorn hatte ausgerechnet: Pro Bürger hat die Feuerwehr im vergangenen Jahr 58 Euro gekostet.
Heinz Balkenhoff, stellvertretender Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr, verlas die Rede des erkrankten Michael Zihn, der ebenfalls kritisierte: „Aus Sicht der Freiwilligen Feuerwehr ein undenkbarer Zustand. Jeder Einsatzerfolg, auch der Freiwilligen Feuerwehr, hängt immer an einer funktionierenden Zentrale. Ich möchte an Rat und Verwaltung appellieren, sich für den Erhalt einzusetzen.“
In Richtung Politik gaben Zihn und Balkenhoff den Hinweis, dass die Freiwillige Feuerwehr sich nicht ausreichend wertgeschätzt fühlt. Der Eindruck mangelnden Interesses an diesem Ehrenamt sei unter anderem entstanden, weil lediglich ein Drittel der Ratsmitglieder die drei von Zihn und Balkenhoff vorbereiteten Info-Veranstaltungen besucht haben, um die Arbeit und Sorgen kennen zu lernen. Außerdem verschlechterten sich die Zustände der Gerätehäuser Ober- und Untergrüne sowie Oestrich zusehends. Nicht in Vergessenheit geraten sollte auch der Um- oder Neubau für die Löschgruppe Drüpplingsen. „Von der Feuerwehr wird professionelles Handeln erwartet, doch wie sieht es mit einer professionellen Ausstattung aus?“, so die Frage. Ein neues Fahrzeug habe es für die Freiwillige Feuerwehr 2011 nicht gegeben.
Umso größer jedoch die Freude und der Dank für das neue Gerätehaus der Löschgruppe Stadtmitte, die „jahrelang darum ringen musste“.
Ein Tanklöschfahrzeug und drei Notarzteinsatzfahrzeuge hat die Berufsfeuerwehr bereits bekommen, drei Krankentransportfahrzeuge werden noch geliefert.
2011 ist kein Feuerwehrangehöriger verletzt worden. 12 758 Mal musste der Rettungsdienst ausrücken, 91 Personen wurden in den Bereichen Brandschutz und Hilfeleistung gerettet.
Zahlreiche Ehrungen konnte Christian Eichhorn im Verlauf der Besprechung vornehmen: Für 25-jährige Zugehörigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr zeichnete er Detlef Grüber (Löschgruppe Kesbern), Andreas Hahn (LG Untergrüne) und Jörg Hallerbach (LG Stadtmitte) aus, für 35 Jahre Willi Schwarz (LG Iserlohnerheide) und Guido Franke (LG Oestrich). 25 Jahre für die Berufsfeuerwehr im Einsatz sind Rolf Kost, Horst Hömberg und Andreas Kästner, 35-jähriges Jubiläum feiert Franz-Josef Schlieker.
Von der Jugend- in die freiwillige Erwachsenenwehr wurden Markus Fricke und Christina Trakowsky von der Löschgruppe Sümmern übernommen.
Für weitere sechs Jahre bestellt wurden folgende Mitglieder in ihren Ämtern: Ingo Dahmen (stellvertretender Löschgruppenführer LG Oestrich), Dietmar Lipps (stellvertretender Löschgruppenführer LG Hennen), Uwe Böse (Löschgruppenführer LG Leckingsen), Jürgen Pinkepank (stellvertretender Löschzugführer Löschzug 5) und Michael Zihn (Sprecher Freiwillige Feuerwehr und Löschzugführer Löschzug 5).
Neu bestellt wurden Stefan Pahl (stellvertretender Löschgruppenführer LG Untergrüne), Stefan Buchen (stellvertretender Löschgruppenführer LG Letmathe), Horst Lipps (Löschzugführer Löschzug 6), Holger König (Löschgruppenführer LG Hennen) und Philipp Martin (stellvertretender Stadtjugendfeuerwehrwart). Die Entpflichtungs-Urkunden für das Ausscheiden aus bisherigen Ämtern erhielten Frank Schneider (stellvertretender Löschgruppenführer LG Letmathe), Dirk Hübinger (stellvertretender Löschgruppenführer LG Hennen), Heinz Balkenhoff (Löschzugführer Löschzug 6), Horst Lipps (Löschgruppenführer LG Hennen und stellvertretender Löschzugführer Löschzug 6) und Stefan Kühnert (stellvertretender Stadtjugendfeuerwehrwart).
Für Heinz Balkenhoff, so Christian Eichhorn, gibt es bereits neue Aufgaben: Er soll sich künftig intensiv um den „Arbeitskreis Geschichte“ kümmern.
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