Wohnungsbrand neben dem Heuboden
Brennende Räume in der Nähe des Heubodens: Dramatische Szenen spielten sich am Mittwoch auf dem Hof Schulte-Kalthof ab. Zum Glück wurde niemand verletzt. Am Ende lief alles relativ glimplich ab.
Dass die Feuerwehr schnell vor Ort war, ist vor allem dem elfjährigen Sohn Sebastian zu verdanken: Er entdeckte gegen 13 Uhr den Rauch, und rief sofort die Feuerwehr. „In der Schule habe ich gelernt, wie das geht. Damals habe ich noch gelacht, aber jetzt weiß ich, wie gut es war, dass ich gelernt habe, den Straßennamen und die Hausnummer anzugeben“, erzählte der sichtlich unter Schock stehende Junge. Dann holte er den Hund. Sein Cousin, ein weiterer Verwandter und andere Zeugen eilten zur Hilfe, die Großmutter wurde schließlich im Nachbargebäude gefunden und die Kaninchen der Familie wurden gerettet. Die Eltern waren nicht zu Hause, Vater Dirk aber schnell zur Stelle, ebenso wie die Feuerwehr.
Die rückte mit Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr sowie der Löschgruppen Leckingsen, Sümmern, Drüpplingsen, Hennen und Letmathe an, inklusive zwei Drehleitern. Bei den ersten Meldungen des Feuer-II-Alarms hieß es, es befänden sich noch Personen in dem Gebäude, was jedoch nicht der Fall war. Es brannten drei Abstell- und Büroräume im ersten Stock, das Feuer drohte auf den Heuboden links daneben und oben drüber überzugreifen - die Decken waren nur aus Holz. „Der Heuboden bereitet uns echte Kopfschmerzen“, so Einsatzleiter Brandamtmann Jens Erl während der Löscharbeiten.
Die Polizei sperrte die Kalthofer Straße komplett, so dass die Feuerwehr unter der Einsatzleitung von Erl und Brandoberinspektor Christoph Rosenbaum ohne Störungen arbeiten konnte. Die Brandbekämpfung erfolgte von Innen und Außen. Beide Drehleitern wurden ausgefahren, eine kam aufgrund von Zäunen jedoch nicht nahe genug ans Haus heran. Deshalb wurde das Fahrzeug einer Drehleiter mit einem Abschleppwagen abgestützt, so dass die Leiter weiter ausgefahren werden konnte. Im Inneren des Hauses herrschten starke Hitze und enorme Rauchentwicklung, die Kräfte waren mit schwerem Atemgerät im Einsatz.
Familie Schulte-Kalthof verfolgte verzweifelt die Rettungsarbeiten. Sebastian und sein Cousin hielten die beiden Kaninchen fest umklammert. Einem Verwandten und Feuerwehrleuten gelang es, die landwirtschaftlichen Fahrzeuge und Heu aus dem Gebäude herauszufahren.
Das Feuer war gegen 14.40 Uhr unter Kontrolle, jedoch bestand Gefahr neuer Brandnester im Heu, weshalb die Feuerwehr weiter Heu ausräumte. „Vermutlich hat es vorher einen längeren Schwelbrand gegeben“, erklärte Feuerwehr-Pressesprecher Detlef Rutsch. „Wir haben das Feuer so rasch in den Griff bekommen, weil die Berufsfeuerwehr mit zehn Mann schnell vor Ort war.“ Die Brandursache ist noch nicht bekannt, auch keine Schadenshöhe.
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