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25.08.2010
WEKA: Großeinsatz wegen Behälter-Lecks

Ein undichter Behälter im illegalen WEKA-Lager an der Köbbingser Mühle hat am Mittwochnachmittag zu einem Großeinsatz der Feuerwehr geführt.

In der Halle waren aus einem defekten Hahn des einen Kubikmeter fassenden Kunststoff-Containers mehrere Liter - mutmaßlich Lösemittel - ausgelaufen. Für die Bevölkerung habe, so die Stadt, keine Gefahr bestanden. Wegen der Vorgeschichte um den WEKA-Großbrand und die seinerzeit kritisierte Informationspolitik der Stadt entschloss sich der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE), der unter Leitung von Ressort-Chef Klaus-Peter Knops in der Feuerwache zusammengezogen wurde, die Bürger in Wulfringsen und Sümmern mit den drei Lautsprecherwagen des Ordnungsamtes über den Einsatz zu informieren. Die direkt an das Lagergelände angrenzende Kistenfabrik Betzinger wurden vorsorglich geräumt, die Köbbingser Mühle bis zum Heckenkamp gesperrt.

Das Leck war bei einer Kontrolle am Vormittag festgestellt worden. Bevor am kommenden Montag die Räumung des Außengeländes fortgesetzt werden soll, hatte ein Mitarbeiter des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz mit Vertretern der Stadt und der Kripo sowie dem beauftragten Entsorgungsunternehmer die versiegelte Halle inspiziert. Da das routinemäßig zuletzt vor einigen Wochen geschehen war, ist nicht klar, wie lange schon Flüssigkeit aus dem oberen von drei gestapelten Behältern tropfte. Zunächst bemerkten die Behördenvertreter nur die Lache auf dem Boden, die mit Bindemittel abgestreut wurde. Da keine explosionsfähige Atmosphäre gemessen werden konnte, bestand keine akute Gefahr.

Gleichwohl wurde die Feuerwehr am frühen Nachmittag mit der Beseitigung beauftragt, woraufhin zunächst gegen 14.30 Uhr Brandrat Oliver Krause, der auch beim Großbrand Einsatzleiter gewesen war, gemeinsam mit Hauptbrandmeister Jörg Schäfer die Lage erkundete. Dabei stellten sie fest, dass der untere der drei Kunststoffbehälter leicht eingedrückt war und sich darauf etwa zwei Liter Flüssigkeit befanden. „Nach der Gefährdungsbeurteilung mussten wir um 15.10 Uhr die zweithöchste Alarmstufe für gefährliche Stoffe und Güter auslösen“, machte Krause unmissverständlich deutlich, dass das folgende Großaufgebot nicht etwa eine „Lex WEKA“ ist, sondern auf vorgeschriebenen Einsatzregeln bei solchen Leckagen beruht.

So wurden die Löschgruppen Sümmern, Leckingsen, Obergrüne, Stadtmitte, Bremke und Iserlohner Heide in Marsch gesetzt. Auf der Wache hielten sich die Stübbeker und Letmather bereit. Die inklusive Berufsfeuerwehr insgesamt 70 Einsatzkräfte bereiteten vor Ort nicht nur einen vorsorglichen Löschangriff vor, sondern bauten auch einen Dekontaminationsplatz auf, um die Schutzanzüge anschließend direkt zu reinigen.

Nach diversen notwendigen Sicherheitsmaßnahmen konnten ab 18.30 Uhr die drei Behälter aus der Halle und auf spezielle Auffangwannen davor gebracht werden, wo dann erst der leckende Hahn entdeckt werden konnte. In Absprache mit dem Kreis entschied sich die Feuerwehr, die Flüssigkeit aus dem leckenden Behälter nicht abzupumpen, da die Wanne selbst die gesamte Menge fassen könnte und das Gelände weiter bewacht wird. Die Beseitigung übernimmt am Montag das Entsorgungsunternehmen.


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