Haus evakuiert - „Land unter“ in der Lennestadt
Tief „Yvette“ hat sich ausgeschüttet. In Letmathe fielen zwischen Dienstag 0 Uhr und 12 Uhr rund 70 Liter auf den Quadratmeter.
Nach schweren Wolkenbrüchen über Letmathe in der Nacht, verbunden mit heftigen Gewittern, waren zahlreiche Keller überflutet. Das Wasser stand nach Angaben der Feuerwehr teilweise bis in Kniehöhe. Die Kräfte der Wehr wurden unter anderem an die Oeger Straße, an die Straße Im Stübbeken, die Rosenstraße, an die Bach-, die Brabeck- und die Dechant-Meckel-Straße, den Honselweg und die Straße Am Erbsenbach gerufen, um die Kellerräume auszupumpen. Auch das Altenheim St. Kilian war betroffen. Neben der Berufsfeuerwehr waren die Löschgruppen Letmathe, Stübbeken, Oestrich und Stadtmitte der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz.
Besonders schlimm sah es an der Bachstraße aus. Die gewaltigen Regengüsse hatten das Regenrückhaltebecken am Erbsenbach in einen „Ozean“ verwandelt. Das überlaufende Wasser strömte die Bachstraße hinunter, weichte den Boden auf und ergoss sich in Kellerräume. Die Feuerwehr war den ganzen Vormittag pausenlos im Einsatz und versuchte mit Sandsäcken zu retten, was zu retten war. Ein von fünf Mietparteien bewohntes Haus an der Bachstraße wurde am Vormittag evakuiert. Durch eine Verstopfung in der Kanalisation - vermutlich war das Gewölbe eingestürzt - suchte sich das Wasser unterirdisch einen Weg an der Außenmauer des Wohnhauses entlang. Dadurch wurde die Wand zumindest teilweise unterspült. Nach der Untersuchung durch einen Statiker wurde beschlossen, die Außenmauern freizubaggern, um das Ausmaß der Schäden beurteilen zu können. Nach ihrer Evakuierung suchten die Bewohner Schutz unter einem benachbarten Terrassendach und mussten sich langsam mit dem Gedanken anfreunden, für die Nacht ein Notquartier zu finden. Da in dem Haus auch der Strom abgestellt werden musste, fürchten die Bewohner, dass ihre tiefgefrorenen Lebensmittel verderben könnten. Die Mieter Michael und Lieselotte Klein machen sich außerdem erhebliche Sorgen um die Fische in ihrem großen Aquarium. Die Ängste eines anderen Mieters gehen noch viel weiter: „Ich frage mich“, sagte Ronald Kluttmer der Heimatzeitung, „ob wir überhaupt wieder in unsere Wohnungen zurückkönnen.“
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