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22.08.2008
Ein Traum wird wahr: Feuerwehrmann am Olymp -

24-jähriger Letmather verlässt Heimat in Richtung Griechenland

Letmathe. Deutschland ade! Der 24-jährige Michael Hadasch aus Letmathe gibt alles auf, um Feuerwehrmann in Griechenland zu werden.

Das Auto ist verkauft, der Job und die Wohnung sind gekündigt. „Was hält mich noch?!” strahlt der 24-Jährige und freut sich auf den Abflug. Mittwoch, 5.50 Uhr von Düsseldorf. Auf nach Thessaloniki! Auf in die Sonne! Und auf nach „Esepa” - in das nationale Ausbildungszentrum für Waldbrandbekämpfung in Griechenland.

Das „Esepa”-Camp kennt Michael Hadasch bereits recht gut. Als einer von vier Freiwilligen der Löschgruppe Letmathe hat er vor einigen Wochen vierzehn Tage lang an einem internationalen Projekt teilgenommen. 45 Feuerwehrleute aus Deutschland und Österreich ließen sich zeigen, wie man in unwegsamer Gebirgslandschaft Waldbrände bekämpft. Spezialtrupps springen aus ihren Jeeps, um zu Fuß mit Rucksäcken voll Löschwasser und einem Spaten in der Hand loszulegen. Das klingt vorsintflutlich, ist aber unverzichtbar, denn Löschflugzeuge und Hubschrauber kommen nicht überall hin.

„Bei 38 Grad Hitze war das ganz schön anstrengend”, erinnert sich Hadasch an die Lehrgangsübungen. Und an die zwei echten Waldbrände, die er in diesen zwei Wochen mitbekämpfte. Dennoch hat ihn der Einsatz begeistert, vor allem das Angebot auf einen unbefristeten Arbeitsplatz inklusive Wohnung und Ausbildung.

Der junge Letmather nahm sofort an. „Endlich kann ich mir den Wunsch erfüllen, Berufsfeuerwehrmann zu werden. Das war schon immer mein Traum”, berichtet er. In Deutschland blieb ihm das große Ziel, mehr als nur ein freiwilliger „Freizeitfeuerwehrmann” zu sein, versagt. Michael Hadasch scheiterte an der Aufnahmeprüfung. In Griechenland dagegen wird ihm wie vielen anderen der rote Teppich ausgerollt. Dort ist man dringend auf eine Verstärkung der Waldbrandbekämpfungsteams angewiesen.

Am Mittwoch fliegt der 24-Jährige, alles hinter sich lassend, in ein Land, das er kaum kennt, dessen Sprache er (noch) nicht spricht. Dennoch ist er fest davon überzeugt, den richtigen Weg gewählt zu haben. Er hat keine Familie und keine Freundin, die ihn hält. Und sein bisheriger Arbeitsplatz in einer Iserlohner Metallfabrik scheint ihm ohnehin nicht sicher genug. „Griechenland ist schön”, schwärmt Michael Hadasch, „Tolles Wetter, und überall wo man hinkommt, sind die Leute freundlich, und die Frauen erst . . .” Der Abschied für immer fällt ihm nicht schwer. Michael Hadasch ist sicher, dass er nicht viel vermissen wird. „Bis auf die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Letmathe. Das ist schon eine tolle Truppe.”

Quelle: www.derwesten.de

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