Auch in der Zukunft unverzichtbar
Letmathe. (kör) "Ich gratuliere nicht nur der Löschgruppe, sondern allen Bürgern, die sich auf ihre Feuerwehr verlassen können." Mit diesem Satz machte Vizebürgermeisterin Renate Brunswicker deutlich, dass ein Jubiläum eines Vereins mitunter unmittelbare Bedeutung für eine ganze Stadt haben kann.
Beim Festakt zum 100-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr in Letmathe - die Löschgruppe war am 21. Juni 1906 gegründet worden - wurde am Samstagabend in allen Ansprachen und Grußworten betont, dass diese Truppe von ehrenamtlichen tätigen Männern und mittlerweile einer Frau nichts von ihrer sicherheitsstiften Funktion eingebüßt hat, sondern in der Gegenwart und für die Zukunft unverzichtbar ist. Die Leistung der Freiwilligen Feuer sei ein Vorbild für verantwortungsbewusstes Handeln von Bürgern und Beispiel für den uneigennützigen Dienst am Nächsten, sagte Renate Brunswicker. Gerade in Zeiten, in denen der Staat gezwungen sei, seine Leistungen Stück für Stück zurückzunehmen, müssten die Bürger mehr und mehr viele Dinge eigenverantwortlich regeln. Renate Brunswicker begrüßte den offenbar wieder zunehmenden Trend zu ehrenamtlicher Arbeit, der auch glücklicherweise der Feuerwehr gute Zukunftsaussichten beschere.
Das Prinzip des Bürgerschaftlichen Engagement griff auch Löschgruppenführer Marco Grosjohann auf, als er dem vor einigen Jahren gegründeten Förderverein der Löschgruppe dankte. Durch das finanzielle Engagement der Förderer sei es möglich, die bestens ausgebildete, derzeit 23-köpfige Löschgruppe, technisch noch besser auszustatten, als es das städtische Budget zulasse.
Als Chef der Iserlohner Feuerwehr lobte Oberbrandrat Christian Eichhorn die stete Einsatzbereitschaft der Letmather Löschgruppe in den gesamten 100 Jahren. Erst vor wenigen Tagen habe die Löschgruppe und die gesamte Feuerwehr ihre Schlagkraft beim Brand im Iserlohner Elibsabeth-Hospital bewiesen. Den Letmather Kameraden wünscht Eichhorn Kraft für die künftigen Aufgaben und "alles Gute" bei der Gewinnung von Nachwuchs, bevor er die vom nordrhein-westfalischen Innenminister ausgestellte Jubiläums-Urkunde an Löschgruppenführer Marco Grosjohann überreichte.
Als Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr in Iserlohn erinnerte Brandinspektor Michael Ziehn daran, wie sich das Aufgabenfeld der Feuwehr gerade in den zurückliegenden Jahren gewandelt habe. "Es geht längst nicht mehr nur darum, Brände zu löschen." Der sachgerechte Umgang mit gefährlichen Gütern und Stoffen und die Fähigkeit zu technischer Hilfeleistung erfordere die ständige Weiterbildung aller aktiven Feuerwehrleute. Ziehn wünschte der Letmather Löschgruppe für die Zukunft, von gefährlichen Einsätzen weitgehend verschont zu bleiben. Stellvertretend für die Frauen und Partner, die immer wieder die Arbeit der Feuerwehrleute verständnisvoll unterstützen, überreichte er einen Blumenstrauß an Ilka Grosjohann.
Geschenke gab es aber auch für alle Mitglieder der Löschgruppe: je eine hochwertige Jubiäums-Armbanduhr konnte Marco Grosjohann verteilen.
Zum Festakt im Saalbau hatten sich zahlreiche Repräsentanten aus Politik, Verwalgung, Wirtschaft und Vereinen versammelt. Besonders starkt vertreten waren natürlich die Löschgruppen aus der Nachbarschaft. Die meisten traten nach dem offiziellen Teil des Abends natürlich nicht den Heimweg an, sondern amüsierten sich auf der anschließenden Blaulicht-Party bis in die Morgenstunden, wobei nach und nach noch zahlreiche weitere Gäste den Saalbau füllten.
Bereits am Vormittag und Mittag hatte sich die Löschgruppe mit vielen Fahrzeugen in der Einkaufszone präsentiert, wobei nicht zuletzt die Kinder gewaltigen Interesse an den Tag legten. Umlagert war bei jeder Aufführung das Puppentheater der Löschgruppe Altena-Stadtmitte, das die Erlebnisse von "Zündi und Löschi" beim Grillen im Wald spielte.
IKZ 05.06.06
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