Kaminbrand selbst löschen? Nur das nicht!


Letmathe/Oestrich. (rau) Welch fatale Auswirkungen es haben kann, wenn man als Hausbesitzer selbst versucht, einen Kaminbrand zu löschen, zeigte eine Übung der Feuerwehr-Löschgruppe Letmathe.

"Cool, sag ich dir!" Die achtjährige Melina war von der Übung der Feuerwehrlöschgruppe Letmathe am Samstag regelrecht begeistert. Sie durfte sich mit der Drehleiter vom Balkon im zweiten Stock retten lassen.

Nicht ganz so enthusiastisch, wenn auch sehr zufrieden mit den Leistungen der 15 Blauröcke, zeigte sich Melinas Vater Jörg Krumme. Schließlich ging es bei dem von ihm geleiteten einstündigen Übungseinsatz an der Berliner Allee um eine ernste Sache.

Als der Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr gegen 15 Uhr eintraf, quoll künstlicher Disco-Nebel aus dem zweieinhalbstöckigen Wohnhaus. Für Passanten sah es wie echter Qualm aus. Eine der ersten Aufgaben bestand für die Männer darin, Atemschutzgeräte anzulegen, in den Keller vorzudringen und das Treppenhaus von beißendem Rauch zu entlüften. Ging doch das Übungsszenario davon aus, dass ein unvorsichtiger Hauseigentümer die Schornsteinklappe im Keller geöffnet hatte, weil er in Selbstüberschätzung glaubte, den Kaminbrand eigenhändig löschen zu können.

"Fataler Irrtum", warnte Krumme in der Rückschau auf die Übung. "Das sollte man den Fachleuten der Feuerwehr überlassen. Sonst ist schnell das ganze Haus voll Rauch."

Das simulierte Löschen des Kaminbrandes war kein Kinderspiel. Die große Drehleiter musste bis aufs Äußerste ausgefahren werden. Außerdem mussten die Feuerwehrleute auf dem Dach und ihre mit Atemschutzgeräten ausgestatteten Kollegen unten im Keller ihr Vorgehen detailliert über Funk exakt abstimmen.

Jörg Krumme hatte sein eigenes Haus für die Übung zur Verfügung gestellt. Er appellierte an alle Letmather: "Haben sie keine Scheu, auch ihr Haus für eine Übung bereitzustellen. Es geht nichts kaputt. Wir arbeiten ohne Wasser."


10.04.2005 Quelle IKZ


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