Sommergewitter sorgte für "Land unter"
Durch Blitzeinschlag entzündete sich gestern abend gegen 17.30 Uhr die Scheune des Biobauern Gerd Ostholt in Grürmannsheide. Foto: Becker
Letmathe. (hab) Als sich gestern Nachmittag der Himmel verdunkelte, war es nur noch eine Frage von Minuten, bis Blitz und Donner und unendliche Regenmengen über Letmathe hereinbrachen. Teilweise sorgte das Gewittertief für mehr als 30 Liter Regen pro Quadratmeter.
Brandamtsrat Stefan Hollitzer von der Iserlohner Beruffeuerwehr: "Innerhalb von 30 Minuten gingen auf der Wache 200 Notrufe ein. Wir mussten die Einsatzkräfte in der Zentrale um zwei Mann verstärken, um die Anrufe abarbeiten zu können".
Am schlimmsten traf es Biobauer Gerd Ostholt in Grürmannsheide. Ein Blitz setzte seine Scheune in Brand. Mit einem Großaufgebot raste die Feuerwehr zum Papenholzweg. Beim Eintreffen schlugen Flammen bereits meterhoch aus dem Dach. 65 Blauröcke taten alles, um die Flammen einzudämmen und ein Übergreifen des Brandes auf das Wohnhaus zu verhindern.
Mit zwei C-Rohren, dem starken Wasserwerfer TLF 2450 und der Schaumkanone kämpfte die Feuerwehr gegen die Flammen an. Neben der Berufsfeuerwehr waren die Löschgruppen Oestrich, Lössel, Untergüne, Stübbeken, Sümmern und Leckingsen in Grürmannsheide im Einsatz. In der Scheune hatte Gerd Ostholt etwas Heu sowie einen Container mit Holzresten und Anhänger mit Korn gelagert, alles wurde ein Raub der Flammen. Über die Schadenshöhe konnte Stefan Hollitzer keine Angaben machen. Personen wurden beim Brand in Grürmannsheide nicht verletzt. Übrigens: Glück im Unglück hatte eine kleine Katze: sie wurde von der Feuerwehr vor dem Flammentod gerettet.
Innerhalb von Minuten liefen im Stadtgebiet 15 Keller voll Wasser, beispielsweise an der Bachstraße und an der Friedensstraße. Auf dem Weg von beziehungsweise zu den Einsatzorten sorgten die Feuerwehrleute unter anderem auch dafür, dass von Laub und Geröll verstopfte Gullys wieder frei gemacht wurden. Teilweise hoben die Wassermassen, die von den Kanälen nicht mehr bewältigt wurden, die Gullydeckel sogar heraus.
Die Folgen der Gullyverstopfungen stellte die Autofahrer überall vor Probleme. Nur im Schleichtempo ließen sich die riesigen Seen durchfahren. Besonders schlimm war es auf der Untergrüner Straße, dort kam es sogar zu einem Stau. Die mit dem Gewitter verbundenen Windböen sorgten auch dafür, dass Äste abgerissen wurden, die jedoch keinen Schaden anrichteten. Von den wetterbedingten Umständen abgesehen, berichtete die Polizei von keinen weiteren Vorfällen in Letmathe.
Quelle: IKZ
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