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14.09.2004
Feuerwehr ist mutigste Bürgerinitiative

Stübbeken. (rau) Bei der Jubiläumsfeier in der fast vollbesetzten Dorfhalle hat Bürgermeister Klaus Müller am Samstag der Löschgruppe Stübbeken zum 50-jährigen Bestehen gratuliert und ihr für den selbstlosen Einsatz und das jahrzehntelange Engagement gedankt.

In Anlehnung an ein Wort des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker bezeichnete Müller die Freiwillige Feuerwehren als "früheste, lebendigste und mutigste Bürgerinitiative". Dieses sei im Stübbeken, wo die Löschgruppe zeitgleich mit dem Dorf entstanden sei, besonders deutlich. Darüber hinaus sei die Löschgruppe ein wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens im Ort, sagte der Bürgermeister.

Technisch ist die Stübbeker Wehr nach Müllers Worten gut für die Zukunft gerüstet. Erst vor wenigen Tagen war das neue Tanklöschfahrzeug LF 10/6 für die Stübbeker zur Feuerwehr am Lennedamm überstellt worden.

Der Bürgermeister erinnerte an die Diskussionen um den Fortbestand der Löschgruppe in den 90-er Jahren und hob den politischen Konsens hervor, der die Verunsicherung der letzten Jahre beendet. Demnach wird die Löschgruppe Stübbeken mittelfristig ihre Einsatzfahrzeuge in Letmathe unterstellen, behält aber ihre Räume im Stübbeken. Langfristig wird die Löschgruppe in einen Neubau am Lennedamm umziehen.

Landrat Aloys Steppuhn stellte heraus, dass das Aufgabenspektrum der Feuerwehr heutzutage weit über die Brandbekämpfung hinausgehe. Die Kompetenz der Feuerwehrleute sei auch in der Gefahrenabwehr, bei Chemieunfällen oder bei der Beratung von Firmen gefragt. Der Landrat zitierte den biblischen Propheten Jeremia, um die Leistung der Löschgruppe zu würdigen: "Suchet der Stadt Bestes". Genau dies tue die Stübbeker Wehr. Die Bürger könnten stolz darauf sein.

Auch Pfarrer Manfred Wacker und sein evangelischer Amtsbruder Rüdiger Schuch zogen religiöse Vergleiche,um ihre Anerkennung zum Ausdruck zu bringen. Schuch überreichte ebenso wie der Leiter der Freiwilligen Feuerwehren in Iserlohn, Michael Ziehn, dem Stübbeker Löschgruppenführer ein "praktisches Flachgeschenk" (Umschlag mit Geld).

Ziehn betonte, die Stübbeker hätten in 50 Jahren, oder anders gerechnet in 438 000 Stunden, stets für die Sicherheit der Bürger gesorgt und das Gemeinwohl vor das eigene gestellt.

Besondere Anerkennung und Dankbarkeit galt an diesem Abend den Ehefrauen und Lebensgefährtinnen der Feuerwehrleute. Michael Ziehn überreichte einen Blumenstrauß an Rosi Stegmann, die Frau des Löschgruppenführers. Blumengeschenke, gab es auch für die Ehefrauen der Gründungsmitglieder, während die Männer der ersten Stunde einen Wappenteller bekamen. Sie wurden vom Löschgruppenführer überreicht. Der Iserlohner Feuerwehrchef Christian Eichhorn, der ebenso wie der stellvertretende Kreisbrandmeister Dieter Grefe persönlich gratulierte, zeichnete den Oberbrandmeister Burkhard Fischer mit der Silbernen Ehrennadel aus.

Löschgruppenführer Stephan Stegmann ließ die Geschichte der Wehr Revue passieren. Er dankte der Stadt für die Bereitstellung des neuen Tanklöschfahrzeugs und zeigte sich erfreut, eine starke Truppe hinter sich zu haben. "Mit 22 aktiven Mitgliedern haben wir zur Zeit keine Personalsorgen. Und wenn es uns gelingt, den Idealismus an unsere jungen Leute weiter zu geben, ist mir um die Zukunft nicht bange, dann bin ich auch sicher, dass das 100-Jährige keine Illusion bleibt."

Dem Jubiläumsabend mit Musik und Tanz in der Dorfhalle war ein Tag der offenen tür vorausgegangen, bei dem sich die Bevölkerung auf dem Willy-Haarmann-Platz von der Schlagkraft ihrer Wehr überzeugen konnte. Mehrere Feuerwehr-Fahrzeuge waren ausgestellt, es gab Schauübungen mit Fett-Explosionen und vor allem recht viel Abwechslung für die Kinder - mit Puppenspielvorführungen der Kinderbrandschutzbeauftragten, Karussell und vielem mehr.
Quelle: IKZ


Beim Feuerwehrjubiläum im Stübbeken wurden die Männer der ersten Stunde und deren Ehefrauen geehrt, von links: Toni und Werner Wieskus, Käthe und Josef Fox, Sieglinge und Bruo Kobes, Erika und Heinrich Neumann, Dorothea und Otto Stegmann, Elfriede Ketz, Theo Dicke, Anni Plum, Michael Neumann (stv. Löschgruppenführer, Birgitta Dicke, Rudi Fischer (stv. Löschgruppenführer), Christian Eichhorn (Leiter der Berufsfeuerwehr). Fotos: Rauer V

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